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BORG FURNACE PROJECT 2022 (BFP2022)*

Das Borg Furnace Project 2022 wurde in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Archäologie und Geschichte der römischen Provinzen des Instituts für Archäologische Wissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt in der zweiten Juni-Woche (7.-12.06.2022) im Archäologiepark Römische Villa Borg durchgeführt. Publikumsoffen war das "Glasmacher-Wochenende" vom 11. bis 12. Juni 2022.

Im Mittelpunkt standen frei und in Formen geblasene Glasgefäße. Für eine Fensterrekonstruktion der Villa Borg wurden mehrere Exemplaren quadratischen römischen Fensterglases im Streckverfahren hergestellt. Die wieder vorgenommenen Temperatur- und Verbrauchsdatenaufzeichnungen ermöglichen neben der Entnahme von Aschenproben eine wisssenschaftliche Auswertung des Projekts.

Im Rahmen des BFP2022 haben die Studierenden wieder einen Perlenofen errichtet und betrieben.

In Zusammenarbeit mit der Entwerkstatt wurden an GO-Borg-1 eine Mosaikschale und eine Reticellaschale gefertigt. Die Technik entspricht dem aktuellen Stand der Glasforschung (vorgeschlagen von Mark Taylor & David Hill), indem zunächst ein flacher Fladen aus den vorbereiteten Mosaikscheibchen (bzw. Reticellastäben) geschmolzen wird, der mit einem Reticellafaden als Gefäßrand umschlungen wird. Anschließend erfolgt im Glasofen das Absenken über eine hemisphärische Form. Insgesamt ist eine hohe Zahl an Heizvorgängen im Glasofen und manuellen Bearbeitungsschritten außerhalb des Ofens erforderlich.

Hier ein paar Links zu den facebook-Beiträgen zu diesen beiden Glasgefäßen:

Der Beginn der blauen Mosaikschale (Video 1)	Die Reticellaschale (Video)
Ein weiterer Schritt zur Mosaikschale (Video 2)	Die fertige Reticellaschale (Fotos)
Die Moasikschale ist fast fertig (Video 3)
Die fertige Mosaikschale (Fotos)

Beteiligte Glasmacher und Wissenschaftler:

François Arnaud (Atelier PiVerre, F)
Torsten Rötzsch (Torsten Rötzsch Glas)
Sabine + Ralf Menn (Entwerkstatt)
Bettina Birkenhagen (Archäologiepark Römische Villa Borg)
Frank Wiesenberg (RömerWelt am caput limitis Rheinbrohl)

Während des BFP2022 kam es beim kleinen "Schulungsofen" GO-Borg-2 zu gravierenden Schäden an der Decke des Schürkanals, die gleichzeitig der Boden der kleinen angebauten Kühlkammer ist. Eine Reparatur mit drei römischen Dachziegelfragmenten (imbrices) und mehreren Handvoll Lehm ermöglichte es, auch diesen Ofen schon am nächsten Tag wieder in Betrieb zu nehmen (siehe Unterseite GO-Borg-2).